Hotel-Lexikon
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Leerkosten resultieren aus der kostenmäßigen Bewertung der Leerzeiten einer Kapazitätseinheit. Leerkosten ergeben sich aus dem Umstand, dass fixe Kosten auch dann anfallen, wenn vorhandene Kapazitäten nicht genutzt werden. Eine Minimierung der Leerkosten stellt eine zur Maximierung der Kapazitätsauslastung äquivalente Zielformulierung dar.

Werden in einem Betrieb bestimmte Produktionsfaktoren nicht genutzt und sind deren Kosten zumindest teilweise fix, so spricht man in diesem Zusammenhang von ungenutzten Fixkosten bzw. Kapazitäten. Ungenutzte Fixkosten sind Leerkosten, genutzte Fixkosten sind Nutzkosten.

Den Zusammenhang soll folgendes Beispiel verdeutlichen: Die Maximalkapazität einer Anlage liege bei 200 Stück. Die effektive Auslastung liegt bei 150 Stück. Die Fixkosten der Anlage betragen 2000.- €. Damit ergeben sich fixe Stückkosten von 10.- €/Stück. Die Nutzkosten betragen 1500.- €, die Leerkosten 500.- €.

Als Leerkosten bezeichnet man auch Kosten, die im Lohn- und Gehaltssektor anfallen: Die jeweilige Differenz zwischen dem tatsächlichen und idealisierten Verlauf der Kostenfunktion ist darauf zurückzuführen, dass die mit jeweils einer Arbeitskraft eingekaufte Kapazität (35 Wochenarbeitsstunden) nur dann voll ausgenutzt wird, wenn auch genau 35,70 oder ein anderes Vielfaches an Wochenarbeitsstunden in der Produktion benötigt werden. Werden dagegen nur 25 bzw. 50 Wochenarbeitsstunden benötigt, so müssen trotzdem 35 bzw. 70 Wochenarbeitsstunden bezahlt werden. Die Differenz von 10 bzw. 20 Wochenarbeitsstunden verursacht zwar Kosten (Leerkosten), führt aber nicht zu Produktionssteigerungen.

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